09.02.2016 15:00

Heute sprechen wir mit einem interessanten Menschen, mit einem Profi  — dem Chefdirigenten und künstlerischen Leiter von Songpa National Philarmonic Orchestra (Seoul, Südkorea) Il Oh Yang.

Er ist der Vorsitzende der Jury in der Kategorie „Instrumentalinterpretation“ des VI. internationalen Musikfestes „Serebrjanaja Lira“, dass vom 3. bis 5. Februar im Pädagogischen Institut der Staatlichen Universität Pensa stattfand.

— Il Oh Yang, warum haben Sie Ihr Leben der Musik gewidmet?

— Mein Vater ist Dirigent, die Mutter ist Pianistin. Obwohl meine Eltern das ganze Leben mit Musik verbunden waren, möchten sie nicht so sehr, dass ich Musiker werde.

Mit der Musik beschäftige ich mich ernst nur mit 16 Jahren. Das ist natürlich sehr spät. Meine Wahl war bestimmt, denn die Musik konnte man immer zu Hause hören — meine Mutter widmete viel Zeit den Proben. Ich konnte sehen, wie sie stundenlang ihre Kunstfertigkeiten weiterentwickelte. Das ist sehr schwer, als Profi technisch komplizierte Werke zu üben, damit sie leicht und natürlich scheinen.

— Und warum nämlich die Geige?

— In meinem College war ein Orchester. Ich habe Geige gewählt. Sie ist das leichteste Musikinstrument in allen Sinnen (lacht).

— Wer war Ihre Lehrerin? Ihre Mutter?

— Der Vater lehrte mich dirigieren. Und die Studenten der obersten Studienjahre lehrten mich allgemeine Spielmittel. Alles andere, wie sie gesagt haben, ist die Sache der Übung. Und ich begann zu üben. Im Laufe von 8-9 Stunden pro Tag spielte ich und konnte nicht stoppen. Ich mag die Geige, ihr sanfter und edler Klang.

Nach dem Collegeabschluss wurde ich an einem Konservatorium immatrikuliert, anstatt einen Beruf des Kaufmanns, Juristen oder Ingenieur zu erlernen. Bei uns in Korea sollen wir alle Wehrdienst leisten. Darum ging ich nach dem zweiten Studienjahr zur Armee. Dort konnte ich nicht so gut und oft üben im Vergleich mit der Zeit, wann ich am Konservatorium studierte. Die ganzen drei Jahre in der Armee habe ich praktisch nicht gespielt. Die Finger waren wie Stöcke, es war sehr schwer das Bögen in den Händen zu halten. Aber Übung macht den Meister. Indem ich 10 Stunden pro Tag übte, konnte ich meine Form wiederkriegen. Ja, die Musiker haben auch eine Form, die sie ständig pflegen müssen. Selbstverständlich nachdem ich das Konservatorium absolviert hatte, beschloss ich meine Kenntnisse und Erfahrung zu erweitern. Dann bin ich nach den USA gekommen, wurde in die Aspirantur aufgenommen und begann mich auf internationale Feste und Wettbewerbe vorzubereiten.

Da ich ziemlich spät mit der Musik begonnen habe und wenig Erfahrung gehabt habe, fühlte ich mich sehr nervös und aufgeregt. I hatte Angst, ein Solo vor dem Publikum zu spielen. Der einzige Ausweg war es, zu einem Dirigenten zu werden. Ich war schon 26, und hatte 10 Jahre Erfahrung der Arbeit im Orchester aber als Geiger. Es war interessant, ob ich das Orchester leiten kann. Für einen aktiven Musiker ist es viel leichter zu machen. Ich stelle mir besser die Instrumentpartitur vor, ich fühle tiefer die Musik, die Stimme der Instrumente. Man sagt, dass ich eine Begabung in diesem Bereich habe. Aber das ist kein Wunder, denn mein Vater ist Dirigent und ich habe das in meinem Blut wahrscheinlich (lacht). Ich arbeitete einige Jahre in Amerika, in verschiedenen Orchestern. Am Anfang 2000 begann ich in Russland zu arbeiten, hier arbeitete ich mehr als 5 Jahre, bevor ich nach Korea zurückkehrte. Vor kurzem begann ich Musik zu komponieren — Konzerte für zwei Gitarren, für Klavier, für Geige.

— Warum sind Sie nach Pensa gekommen?

— Pensa bedeutet für mich keinen leeren Schall. Meine Frau kommt aus Pensa, sie ist Pianistin, hier leben meine Verwandten. Ich habe zwei Kinder — die Tochter Ilona, sie ist 7 Jahre alt, den Sohn Um Be, der nur 4 Jahre alt ist. Ich möchte nicht die Berufswahl meiner Kinder beeinflussen, sie müssen das selbst machen. Ich wünsche, dass sie glückliche und gute Menschen werden. Es ist nicht wichtig, ob sie Musiker werden oder nicht, obwohl es unmöglich ist, gleichgültig zur Musik zu bleiben. Musik ist Seelenaufstieg, Spuren ihrer Flügel.

—Wie oft besuchen Sie Pensa? Gefällt es Ihnen hier?

— Ich bin nach Pensa schon zum dritten Mal gekommen. In 2006 besuchte ich Ihre Stadt zum ersten Mal, dann  im Juni 2011 dirigierte ich das Sinfonieorchester der Gebietsphilharmonie Pensa, und jetzt bin ich als Vorsitzender der Jury in der Kategorie „Instrumentalinterpretation“ des VI. internationalen Musikfestes „Serebrjanaja Lira“ eingeladen. Die Stadt habe ich leider nur aus den Autofenstern gesehen. Ich bin in Pensa nicht mehr als für zwei Tage stehengeblieben, aber habe viel über ihre Sehenswürdigkeiten gehört.

— Welche Eindrücke bekommen Sie von dem Musikfest “Silberne Lyra”?

— Ich kann sagen, dass das Musikfest auf einem hohen Niveau veranstaltet ist. Es gibt eine gute Möglichkeit, alle Teilnehmer ruhig, ohne Eile zu hören. Die Jury besteht aus gutherzigen und offenen Leuten, die sich mit Verständnis zu den Teilnehmern verhalten, denn viele junge Teilnehmer sind aufgeregt.

Dieses Musikfest  macht nur die ersten Schritte zu den Wettbewerben des höheren Niveaus. Jetzt ist das Niveau nicht besonders hoch, aber das ist doch sehr wichtig, dass Sie Musiker unterstützen, ihnen die Möglichkeiten der Entwicklung zeigen und den Musikern helfen. Die Teilnahme an den Musikfesten des beliebigen Niveaus gibt nicht nur eine Erfahrung, sondern auch Verkehr mit den Fachleuten und Realisation des Kreativitätspotentials.

Mein Orchester besteht aus 83 Musikern, das ist ziemlich viel, aber Ihre Arbeit kann man auch mit der Arbeit im Orchester vergleichen: Lehrer und Studenten spielen ihre Parts im Ausbildungsprozess, und es ist wichtig, dass sie harmonisch klingen.

Meiner Meinung nach reicht es Ihrem Musikfest Mediaausstrahlung nicht, damit  man davon wussten und Musiker aus aller Welt daran teilnehmen möchten. Ich vermute, dass die meisten Musiker wissen sogar darüber nicht. Und wenn Sie auf die Weltebene gehen, ich kann sogar unsere koreanischen Musiker hier bringen. Natürlich ist die Musik für alle, aber jeder hat unterschiedliche Techniken. Ich denke, dass Profis voneinander verschiedene Feinheiten der Aufführung lernen können. Wenn ich hier auf dem Musikfest begabte Musiker kennenlerne, habe ich vor, sie in meinem Orchester spielen einzuladen.

— Was ist Ihrer Meinung nach für die Entwicklung der Kultur in unserem Gebiet am wichtigsten?  Welche Pläne haben Sie für das nächste Jahr?

— Um die Kultur auf die Beine zu stellen, braucht man Orchester zu schaffen und zu bewahren, damit Musiker dort spielen können. Profis müssen ihre Meisterschaft vervollkommnen, den Menschen das Schöne schenken, aber keine andere Verdienstmöglichkeiten suchen.

Wenn ich zum nächsten Musikfest eingeladen werde, komme ich unbedingt. Hoffentlich kann unser Orchester in ein oder zwei Jahren Pensa besuchen und Konzerte geben, vielleicht werden dort ihre begabten Kinder spielen.

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